Zur Geschichte des Fördervereins
Die Weite und Höhe des Raums, die skulpturale Ausstattung und die Farbigkeit der Glasfenster schaffen einen Gesamtzusammenhang, der auch heute noch jeden Besucher unserer Stadtkirche beeindruckt. Nicht weniger als die anschauliche Harmonie fasziniert uns der hierin erkennbar werdende Wille, etwas weit über die Normen von reinem Gebrauchswert und Kosten-Nutzenrechnungen hinaus zu schaffen. Tatsächlich ist die 700 Jahre alte Stadtkirche in Größe und künstlerischem Rang in unserer Stadt noch immer unübertroffen
Es ist diese Faszination, die in den späten neunziger Jahren in einer Gruppe von Menschen um den damaligen Pfarrer Biernoth den Gedanken entstehen ließ, in organisierter Form etwas für den Erhalt und die öffentliche Wahrnehmung dieses für Friedberg identitätstiftenden Bauwerks zu tun. Aus diesem Arbeitskreis entstand dann, insbesondere durch die Initiative der Nachfolgerin von Pfarrer Biernoth, Pfarrerin Susanne Domnick, ein eingetragener gemeinnütziger Verein, der Förderverein Stadtkirche. Die Gründungsversammlung fand am 18. Oktober 2002 statt - und dabei wurde ein Vorstand gewählt, dem bis 2020 Susanne Domnick vorstand; ihr Nachfolger ist Prof. Peter Schubert.
Naheliegend war bei der Gründung die Frage, wozu man einen solchen Verein brauche, gebe es doch einen Besitzer der Stadtkirche, die Evangelische Kirchengemeinde. Die Antwort gab der damalige Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege, Prof. Weiß: „Angesichts des in der Gesellschaft infolge der zu beobachtenden Säkularisierung schwindenden Interesses für kirchliche Belange und des sinkendes Bewusstseins für kirchliche Symbole und Riten, sind die finanziellen und auch die ideellen Ressourcen für den Unterhalt solcher Bauwerke wie der Stadtkirche hier von einer Kirchengemeinde alleine nicht mehr aufzubringen. Hier muss die Öffentlichkeit einspringen.“ Und wir müssen ergänzen: ohne den wirkungsvollen Gemeinsinn der Friedberger Bürgerschaft wäre ein Bauwerk dieser Dimension und dieser künstlerischen Gestalt und Ausstattung nicht möglich gewesen.
Mit dem Förderverein hat sich nun in der Gegenwart der Gemeinsinn eine Form gegeben, die sich inzwischen wohl doch in hohem Maße bewährt hat. Es soll hier kein detaillierter Rechenschaftsbericht über die vergangenen Jahre gegeben werden - satzungsgemäß ist dies schon immer jährlich geschehen – vielmehr verdient vor allem die Zusammenarbeit mit der Hausherrin der Stadtkirche, der Evangelischen Kirchengemeinde, besondere Erwähnung, ohne die die zahlreichen Vorhaben des Fördervereins nicht möglich gewesen wären.