Architektur
Außen
Im Norden erreicht der bis zur Höhe des Dachfirsts steinerne Turm zusammen mit der darüber errichteten verschieferten Holzkonstruktion des Glockengeschosses eine Höhe von 62 Metern; der steinerne südliche Partner kam über Sockel- und ein Obergeschoss nicht hinaus und erhielt ein verschiefertes Pyramidendach.
Beide Turmsockel sind in Nord-Süd-Richtung als durchgängige Räume gebildet und lassen mittig Platz zum Hauptportal hin. Der Außenbau in West-Ost-Richtung ist bis zum leicht vorspringenden Querhaus hin markant und gleichmäßig durch vertikale von Fialen bekrönte, stützende Strebepfeiler gegliedert, die zugleich als Rahmung der dreibahnigen, in Sandstein gearbeiteten Maßwerksfenster wirken und nach oben die Struktur der Dachkonstruktion bestimmen. Akzente setzen auf der Süd- und Nordseite die beiden ganz aus Werkstein errichteten Treppentürme im Winkel von Quer- zum Langhaus. die dabei die beiden Baukörpern optisch verbinden. Der Schnittpunkt von Quer- und Langhaus wird deutlich durch einen kleinen spitzen Turm, den Dachreiter, akzentuiert.
An Chor und Querhaus ähneln die Gliederungen jenen des jüngeren Langhauses weitgehend. Zu erwähnen bleibt dort aber das reiche, fünfbahnige Ostfenster in dessen Südarm. Die Querhausfassaden werden unterhalb der großen vierbahnigen Maßwerkfenster von Portalen durchbrochen. Insbesondere das Brautportal auf der Südseite ist kunstvoll ausgestaltet.
Eine sandsteinerne Maßwerkgalerie oberhalb des Traufgesimses verläuft um den gesamten Außenbau und verbindet seine Teile zu einer optischen Einheit.
Innen
Durch das Hauptportal betritt man die dreischiffige Halle, die sich über sechs Joche bis hin zu Querhaus und Vierung erstreckt; eine trennende Schranke ist an dieser Stelle der Lettner ( s. Lettner), bevor nach der Vierung die polygonale Apsis den Abschluss des Gesamtraums bildet.
Der Innenraum erscheint geräumig und weitläufig. Ganz entscheidend für die Raumwirkung und zugleich die konstruktive Qualität ist die vom Grundriss (s. Grundrisszeichnung) her begründete Anordnung der Pfeilerabstände im Langhaus. Durch sie entstand die Ausgewogenheit des Raumeindrucks, indem die Seitenschiffe, entgegen der Tradition, nicht die halbe Breite des Mittelschiffs besitzen, sondern mit etwa sieben Zehntel der Mittelschiffbreite erstaunlich breit ausfielen und damit auch in den Längsabständen reichlich Durchblicke in Schrägansichten ermöglichen.